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Hilfe, mein Hund hat Durchfall -  was kann ich tun?


Jeder Hundebesitzer kennt dieses Thema. Beim Gassi oder Zuhause entdecken Sie bei Ihrem geliebten Vierbeiner weichen, wässrigen oder sehr breiigen Durchfall. Im Laufe eines Hundelebens wird jeder Besitzer mit diesem Thema konfrontiert. Einige Hunde leiden sogar mehrfach an der Erkrankung des Verdauungstraktes. Dieser Artikel gibt Ihnen Tipps und Tricks, was Sie bei akutem Durchfall Ihres Vierbeiners tun können.

Was versteht man unter Durchfall? 

Gegen den weitverbreiteten Mythos ist Durchfall keine Krankheit, sondern ein Symptom vielfältiger Ursachen im Darmtrakt. Diese Erkrankungen können vielfältige Ursachen haben.  Es wird zwischen akutem (ein bis zwei Tage) und einem chronischen (während eines längeren Zeitraums wiederholt auftretenden) Durchfall unterschieden.


Was sollten Sie tun?

  • Ruhe bewahren und die Hinterlassenschaft beseitigen
  • Kurz überlegen, ob Ihnen spontan eine Ursache einfällt
  • Ihren Vierbeiner gut beobachten
  • Hund auf Nulldiät setzen

Sie sollten Ihren Vierbeiner und dessen Symptome gut beobachten. Sind die Symptome nur von kurzer Dauer und Ihr Hund macht einen munteren Eindruck, ist dies kein Grund zur Beunruhigung. Sicherlich wird Ihnen kurzerhand einfallen, warum Ihr Hund Durchfall haben könnte. War Ihr Hund zur Aufsicht bei Familienmitglieder-, oder Freunden? Hat Ihr Hund etwas Falsches gefressen? Am besten gehen Sie im Kopf kurz durch, wo sich Ihr Hund die letzten Stunden aufgehalten hat. Oftmals sind es Kleinigkeiten, die zu Durchfall führen können. Außenstehende Personen meinen es oftmals zu gut. Gerne geben Freunde, Bekannte oder Familienmitglieder viele Leckerlies, Würstchen oder falsches Hundefutter. Schon die Überfütterung mit zu großen Mengen und falschem Futter kann zu Durchfall führen. 

Zur Vorsicht (!) sollten Sie Ihren Liebling einen Tag auf Nulldiät setzen. Während dieser Zeit kann sich der Darmtrakt erholen. In den meisten Fällen ist der Durchfall nach 24h überstanden und es sind keine weiteren Symptome ersichtlich.

Sollten die Symptome jedoch nicht innerhalb von 48 Stunden abgeklungen sein, ist der Besuch eines Tierarztes ratsam. Anhaltender Durchfall führt zu Flüssigkeitsverlust und innerlichem Austrocknen. Ihr Hund verliert Natrium, Kalium und Magnesium. Diese Elektrolyte sollten nach 48h ausgeglichen werden. Hat Ihr Hund neben Durchfall noch weitere Symptome wie z.B. Fieber, schwarzen Kotabsatz, Apathie, Erbrechen oder Blut im Stuhl, so sollten Sie rasch einen Tierarzt aufsuchen. Vor allem bei Welpen ist große Vorsicht geboten. Das Abwehrsystem von Welpen ist noch nicht voll ausgeprägt. Unter Umständen kann es bei Welpen sogar lebensbedrohlich sein.

 

Die Symptome und Anzeichen von Durchfall

Sie werden sehr schnell merken, wenn Ihr Hund sich nicht wohlfühlt. Beispielsweise wenn er Sie nicht, wie gewöhnlich, freudestrahlend mit voller Begeisterung begrüßt. Die weiteren Symptome können sich durch Unwohlsein, Fieber, Krämpfe, Blähungen, Bauchschmerzen, Apathie und Darmgeräusche äußern. Einige Vierbeiner haben keinen Appetit und lassen ihr Fressen stehen. Des Öfteren kann es auch vorkommen, dass Ihr Hund sein Geschäft in die Wohnung macht. Eventuell kann er den Kotabsatz nicht mehr halten und macht diesen unkontrolliert. Bitte bestrafen Sie ihn nicht für sein Verhalten.


Was sollten Sie beim Tierarztbesuch beachten?

Ihre Beobachtungen bezüglich der Symptome und der Konsistenz  der Ausscheidungen sind sehr hilfreich. Gerne können Sie eine ganz frische Probe des Stuhlgangs zum Tierarzt mitbringen. Mit der Probe können die Ursachen des Durchfalls schneller untersucht werden. Bei akutem Durchfall verabreicht der Tierarzt in der Regel Elektrolyte, um den Wasserhaushalt des Hundes wieder in Einklang zu bringen. Wenn Sie ein Blutbild machen lassen, kann dieses weitere Ursachen herausfinden. Des Weiteren empfiehlt der Tierarzt meist Schonkost für Ihren Hund.


Mögliche Ursachen und was hilft dagegen

Weicher oder flüssiger Stuhlgang können viele Ursachen haben und können mit den verschiedensten Maßnahmen bekämpft werden. Hier finden Sie eine Übersicht mit einigen Tipps, wie Sie Ihrem Hund bei Durchfall helfen können.

Tischabfälle, Essensreste

etwas vom Tisch geklaut, Hund bekommt Speisereste

keine Essensreste verfüttern,

abwarten und Nahrung entziehen

Allergien, Unverträglichkeiten

Getreideunverträglichkeit, Allergie gegen bestimmte Fleischsorten

auf die Inhaltsstoffe im Hundefutter und in Leckerlies achten, Futterumstellung, kein Essen vom Tisch etc.

Milchprodukte

Quark, Hüttenkäse, Joghurt, Käse gefressen

Hunde vertragen die enthaltene Lactose (Milchzucker) sehr schlecht – weglassen

Schlingen und hastiges Fressen

Eigenschaft des Hundes, Futterneid bei mehreren Hunden

Hundefutter mit großen Kroketten, Anti-Schling-Napf, Hunde getrennt füttern

schnelle Futterumstellung

von einem auf den anderen Tag andere Futtersorte bekommen

neues + altes Futter für 1 Woche mischen, damit sich der Verdauungstrakt an das neue Futter gewöhnen kann

Stress, Überforderung

Umzug in ein neues Zuhause, weiteren Kumpel (neuen Hund) bekommen,

Hundeausstellungen, Wettkämpfe

abwarten und den Hund ruhen lassen,

Hund nicht überfordern

Pilze, Viren, Bakterien

am Kot eines anderen Hundes geschnuppert

Tierarzt aufsuchen

verdorbenes Futter

an der Biotonne bedient,

abgelaufenes Futter gefressen

abwarten und Nahrung entziehen,

auf das Haltbarkeitsdatum achten

Düngemittel

Hund war auf frisch gedüngtem Feld

abwarten, Hund waschen und Nahrung entziehen

kaltes oder zu heißes Futter, Schnee gefressen

besonders im Winter bei Schnee und gestreuten Gehwegen, Aufbewahrung des Futters im Kühlschrank, Übergießen des Futters mit heißem Wasser

abwarten und Nahrung entziehen

unsauberes Trinkwasser

aus der dreckigen Pfütze  getrunken

abwarten, sollte sich von selbst regulieren

zu große Portionen gefressen

selbständig an dem Futtersack bedient, Nachbarn oder Bekannte haben zusätzlich gefüttert

Hund für einen Tag auf Nulldiät setzen, Nachbarn, Freunde, Bekannte über die Fütterung informieren

Medikamente

Unverträglichkeit eines Wirkstoffes, Nebenwirkungen

Packungsbeilage durchlesen –

Bei Fragen eine Tierarztpraxis anrufen

Vergiftung durch Giftköder

beim Gassi gehen, Hund ist abgehauen

sofort einen Tierarzt aufsuchen

Stoffwechselerkrankung

Genetisch bedingt

Tierarzt aufsuchen

Bei einer Vielzahl von Hundebesitzern ist die Fütterung von Hüttenkäse, Quark, Joghurt oder Käse weit verbreitet. Doch gegen den Irrglauben ist die enthaltene Lactose (Milchzucker) nicht gut verdaulich. Die Lactose kann nicht verwertet werden und wird in Form von wässrigem, weichem oder breiigem Kotabsatz herauskommen.
Um die genaue Ursache des Durchfalls herauszufinden, kann meist nur ein Tierarzt oder eine Laboruntersuchung helfen. Futtermittelunverträglichkeiten, Allergien, Düngemittel und Parasitenbefall sind ebenfalls häufige Ursachen von akutem Durchfall bei Hunden.


Was können Sie füttern?

Sehr effektiv ist die Maßnahme der Nulldiät. Sie sollten Ihrem Vierbeiner für ein bis maximal zwei Tage die Nahrung entziehen. Der Magen-Darm-Trakt wird durch den Nahrungsentzug wieder beruhigt. Jedoch müssen Sie stets darauf achten, dass Ihr Vierbeiner genügend Flüssigkeit zu sich nimmt – gegebenenfalls müssen Sie Ihren Hund zum Trinken animieren.
Eine weit verbreitete Schonkost ist gekochte Hühnerbrust mit Reis. Auf diese Schonkost muss sich die Darmflora jedoch erst einstimmen. Des Weiteren kann womöglich der Vitamin- und Mineralstoffhaushalt nicht gedeckt sein. Viele Hundebesitzer möchten Ihren Hund während des Durchfalls weiterhin regulär füttern.

Achtung: Hierbei sollten Sie einen wichtigen Punkt beachten! Durch den gestörten Darmtrakt ist das Risiko erhöht, dass Ihr Hund eine Futtermittelallergie entwickelt. Aus diesem Grund sollten Sie Ihrem Hund während des Durchfalls eine exotische Proteinquelle füttern. Diese finden Sie in Fleisch, welches nur selten in Hundefutter vorkommt. Sie können Ihrem Vierbeiner z. B. Futtersorten mit Känguru, Ziege, Strauß, Hirsch oder Pferdefleisch füttern.

Diese Art der Nahrungszuführung ist die so genannte „Opferprotein-Fütterung“. Im Falle der Allergiebildung können diese Proteinquellen nicht mehr gefüttert werden. Sie opfern diese Proteinquelle, sodass eine exotische Fleischsorte als potentieller Allergieträger in Kauf genommen wird. Der Kontakt mit dieser Nahrung ist im weiteren Hundeleben unwahrscheinlich.  Es besteht nach dem Durchfall die Möglichkeit, wieder auf das gewohnte Futter mit Fleisch von Geflügel, Lamm, Ente oder Lachs (ohne exotische Zutaten) zu wechseln. Bevor Sie Ihren Vierbeiner wieder auf seine gewohnten Mahlzeiten umstellen, ist es ratsam, eine sehr kleine Menge zu füttern. Somit wird der Magen-Darm-Trakt nicht erneut über beansprucht. Die Menge können Sie anschließend täglich steigern, bis es Ihrem Hund wieder gut geht.


Prävention - damit Ihr Hund keinen Durchfall bekommt

Für das Verdauungssystem Ihres Vierbeiners und für seinen Appetit ist es angenehmer, wenn Sie die tägliche Futtermenge auf zwei Mahlzeiten aufteilen. Eine sehr einfache und effektive Vorbeugung von Durchfall, ist die Einführung von Fütterungsritualen. Ihr Hund kann sich somit  psychisch auf die Mahlzeiten vorbereiten. Er bildet die  wichtigen Enzyme, die zur Verdauung anregen. Sie sollten deshalb möglichst immer zur selben Uhrzeit füttern.
Entwurmen Sie Ihren Vierbeiner regelmäßig, um infektiöse Ursachen wie Würmern oder Magen-Darm-Parasiten vorzubeugen. Entfernen Sie alle Giftpflanzen in Ihrem Garten, damit Ihr Hund nicht die Chance hat, diese zu fressen. Seien Sie besonders aufmerksam bei Gebieten in denen bereits Giftköder ausgelegt wurden. Falls Sie diese Gebiete nicht meiden können, sollten Sie Ihren Hund an die Leine nehmen. Verfüttern Sie nur qualitativ hochwertige Hundefuttersorten mit hochverdaulichen Zutaten. Besondere Zutaten wie Johannisbrot wirken positiv auf den Darm. Verdauungsregulierende Ballaststoffkomplexe können zudem die Menge an Ausscheidungen reduzieren.
Kommt ein neuer Hund zu Ihnen nach Hause, ist dies für den Hund eine neue, ungewohnte und auch stressige Situation. Häufig kommt es durch den Wechsel in ein neues Zuhause zu stressbedingtem Durchfall. In dieser Zeit sollten Sie den Hund nicht mit einer Futterumstellung belasten. Lassen Sie sich besser von dem Vorbesitzer etwas von dem gewohnten Futter mitgeben, bevor Sie gegebenenfalls umstellen.


Checkliste um Durchfall vorzubeugen

Damit Ihr Vierbeiner erst gar nicht mit dem Symptom Durchfall konfrontiert wird, haben wir eine kurze Checkliste für Sie vorbereitet:

  • Täglich mehrere kleinere Mahlzeiten verfüttern
  • Täglich frisches, sauberes Wasser zur Verfügung stellen
  • Hochwertiges, gut verdauliches Hundefutter mit wertvollen Zutaten für die Darmflora verfüttern
  • Fütterungsrituale einführen
  • Bei empfindsamen Hunden nichts zusätzlich zum gewohnten Futter füttern (Leckerlies, Kauknochen usw.)
  • Keine Speisereste verfüttern
  • Langsame Futterumstellung (ca. 1 Woche altes + neues Futter mischen)
  • Keine Milchprodukte verfüttern
  • Auf Giftköder achten
  • Regelmäßig entwurmen
  • Giftpflanzen im Garten entfernen

 

Fazit

Als Hundebesitzer werden Sie höchstwahrscheinlich ein- oder mehrmals mit dem Thema Durchfall bei Ihrem Vierbeiner konfrontiert. Jedoch lässt sich der Durchfall mit einfachen Methoden, wie hochwertigem und passendem Hundefutter, vorbeugen. Sollte der Durchfall dennoch auftreten, ist dieser mit einfachen und effektiven Methoden wie Nahrungsentzug zu lindern. Sollte der Verdacht bestehen, dass die Ursache des Durchfalls durch Giftköder etc. kommt, ist ein Tierarzt Besuch unumgänglich.

 



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